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Schminktipps aus dem Kosmetikseminar

Nützliche Pflege-Tipps und Schminkschritte aus dem Kosmetikseminar für Krebspatientinnen von DKMS LIFE

von DKMS LIFE am

DKMS LIFE hat zusammen mit Kosmetikexpertinnen, die die Seminare begleiten, Schminktipps ausgearbeitet und zusammengestellt, die genau den Seminarinhalten entsprechen.


1. Schritt: Gesichtsreinigung

Zur Vorbereitung Ihres Make-ups beginnen Sie mit der Hautreinigung. Tragen Sie die Reinigungsmilch in kreisenden Bewegungen auf, und entfernen Sie sie wieder mit feuchten Pads. Durch eine intensive Reinigung entfernen Sie Schmutzpartikel, Hautausscheidungen sowie Schlackstoffe, die bei erhöhter Medikamenteneinnahme von der Haut verstärkt ausgeschieden werden. Anschließend erfrischen Sie das Gesicht mit einem Gesichtswasser. Sie können auch ein Kombinationsprodukt aus Reinigung und Lotion verwenden. . Die Reinigung sollte morgens und abends stattfinden. Tränken Sie ein Wattepad mit dem Gesichtswasser und streichen Sie damit sanft über die Haut von Gesicht, Hals und Dekolleté. Es nimmt feinste Rückstände von der Haut, spendet Feuchtigkeit und beruhigt die Haut.

 

Extra Hinweis
Entfernen Sie keine Markierungen, die von einem Arzt oder Bestrahlungstherapeuten auf die Haut gezeichnet wurden. Tragen Sie keine Produkte auf diese Hautpartien auf.


2. Schritt: Pflege

Zum Schutz, zur Pflege und als Make-up-Unterlage verwenden Sie eine Hautpflege. Die damit verbundene Feuchtigkeitszufuhr erfrischt nicht nur Ihre Haut, sondern erleichtert auch ein gleichmäßiges Auftragen des Make-Ups. Nehmen Sie von Ihrer Tagescreme die Menge von der Größe einer Erbse und verreiben Sie diese in Ihren Händen. Legen Sie Ihre Hände auf Ihr Gesicht und verteilen Sie die Creme von der Gesichtsmitte nach außen.

 

3. Schritt: Abdecken

Verwenden Sie Abdeckprodukte (Concealer) unter der Grundierung, um Augenringe, Hautirritationen und eventuelle Hautverfärbungen auszugleichen.


Wichtiger Hinweis

Verwenden Sie auch bei niedriger Sonneneinstrahlung stets einen Sonnenschutz mit möglichst hohem Lichtschutzfaktor, denn gerade während der Krebstherapie ist Ihre Haut besonders empfindlich. Tragen Sie den Sonnenschutz vor dem Make-up auf.

 

4. Schritt: Make-up (Grundierung)

Die Farbe des Make-ups sollte dem Hautton entsprechen, um die Gesichtsfarbe ganz natürlich erscheinen zu lassen. Wenn sich die Hautfarbe aufgrund der Therapie verändert hat, verwenden Sie einen neutralen Beigeton und verleihen Sie später dem Gesicht durch
ein passendes Rouge die notwendige Frische. Tragen Sie das Make-up mit einem Pinsel, einem Schwämmchen oder Ihren Fingern auf. Verblenden Sie es dabei am Besten von innen nach außen. Schritt 3 (Abdecken) und Schritt 4 (Make-up) können nach Belieben auch in umgekehrter Reihenfolge erfolgen.


Hygiene – Tipp

Benutzen Sie nie die Finger, um Creme oder Lotion zu entnehmen, sondern einen Spachtel, um eine mögliche Verunreinigung der Creme zu verhindern.

 

5. Schritt: Gesichtspuder

Um die Grundlage für ein lang anhaltendes Make-up zu schaffen, pudern Sie das gesamte Gesicht im Anschluss an die Grundierung ab. Das Auftragen von Gesichtspuder fixiert und mattiert Ihr Make-up. Achten Sie darauf, dass Sie den Puder immer von oben nach unten auftragen. Sie können so ein Aufrichten kleinerer Gesichtshärchen vermeiden.
Übrigens: Einmal gut gepudert ist besser als dreimal nachgepudert.

 

6. Schritt: Rouge

Kein anderes Kosmetikprodukt verleiht dem Gesicht ein frischeres und gesünderes Aussehen als das Rouge. Verwenden Sie idealerweise einen Rougepinsel. Um die Wangenknochen noch etwas stärker zu betonen, tragen Sie das Rouge knapp unterhalb der Wangenknochen auf und streichen Sie es von der Schläfe Richtung Nasenflügel. Für einen weichen Übergang achten Sie auf die Farbdosierung.

Kosmetik – Tipp

Tauchen Sie den Rougepinsel erst in den Gesichtspuder und anschließend ins Rouge ein, so können Sie das Rouge dezenter auftragen. Sollte es Ihnen dennoch zu intensiv erscheinen, können Sie den Farbton mit losem hellem Puder abschwächen.

Ein Highlighter, der direkt auf den Wangenknochen platziert wird, hebt diese optisch hervor.

Um ein längliches Gesicht kompakter wirken zu lassen, empfiehlt sich die „Apfelbäckchen“-Technik. Schauen Sie in den Spiegel und lächeln Sie mit geschlossenem Mund. Tragen Sie das Rouge kreisförmig auf die Bäckchen auf, die dadurch hervortreten.


Wichtig

Reinigen Sie alle Pinsel und andere Schminkutensilien regelmäßig z. B. mit Alkohol oder einem milden Shampoo.

 

7. Schritt: Lidstrich

Tragen Sie den Lidstrich mit einem Eyeliner (Eye Pencil) oder einem Augenkonturenstift (Kajal) über dem oberen Wimpernrand auf. Wimpern wirken dadurch um so dichter. Damit der Lidstrich nicht zu hart aussieht, decken Sie ihn leicht mit Lidschatten ab. Fehlende Wimpern können durch das Auftragen kleiner Punkte am Lidrand optisch ersetzt werden. Ebenso können Sie Pünktchen zwischen den Wimpern auftragen, damit diese dichter erscheinen.

 

Kosmetik – Tipp

Tragen Sie nicht unmittelbar vor dem Schminken der Augenpartie fetthaltige Augencremes auf, sonst "schmiert" der Eyeliner oder der Kajal und der Lidschatten bleibt "nur" in der Lidfalte haften. Benutzen Sie nach Einwirken der Augencreme einen neutralen Gesichtspuder, um die Augenpartie abzupudern und so ein Verlaufen zu vermeiden.

Eyeliner oder Kajal kann man mit Lidschatten „überpudern“, so halten sie doppelt so lange und verlaufen nicht.

 

8. Schritt: Lidschatten

Farbige Lidschatten lassen die Augen ausdrucksvoller erscheinen. Der hellere Ton wird auf dem inneren Teil des Augenlids aufgetragen, der dunklere Ton auf dem äußeren Augenlid. Eine leichte, helle Schattierung können Sie zusätzlich unter den Augenbrauen auftragen.

 

Kosmetik – Tipp

Die Augen bekommen mehr Ausstrahlungskraft, wenn man den Lidschatten in der Komplementärfarbe der Augen verwendet (z.B. zu braunen Augen Blautöne, zu grünen Augen Lilatöne und zu blauen Augen Kupfer- oder Apricottöne).


9. Schritt: Augenbrauen

Der Verlauf der Augenbrauen ist von großer Bedeutung für ein wirkungsvolles Make-up, denn er ist entscheidend für den Gesichtsausdruck und die Mimik. Legen Sie einen Stift als „Führungslinie“ an, um die richtigen Punkte (siehe Grafik) zu bestimmen. Wenn die Basispunkte richtig gesetzt sind, verbinden Sie diese mit kleinen Strichen, und zwar so, dass die Augenbrauen an der Innenseite fülliger sind und zum Ende hin fein auslaufen.

Beim Vermessen der Augenbrauenform beginnt die Braue bei der verlängerten Verbindungslinie von Nasenflügel und innerem Augenwinkel (Linie 1).
Sie endet an der verlängerten Linie zwischen Nasenflügel und äußerem Augenwinkel (Linie 2).
Die Braue sollte zwei Drittel ansteigen und ein Drittel abfallen. Der höchste Punkt liegt in der verlängerten Linie zwischen Nasenflügel und Pupille (Linie 3).
Wenn die Basispunkte richtig gesetzt sind, verbinden Sie diese mit kleinen Strichen, und zwar so, dass die Augenbrauen an der Innenseite fülliger sind und zum Ende hin fein auslaufen.

 

Kosmetik – Tipp

Sind die Augenbrauen sehr dünn oder sind Sie im Nachziehen Ihrer Augenbrauen noch ungeübt, ist es einfacher, wenn Sie mit einem matten, graubraunen Lidschattenpuder oder einem Augenbrauenpuder und einem dünnen Pinsel arbeiten.

 

10. Schritt: Wimpern

Wimperntusche (Mascara) verleiht auch dünnen Wimpern ein dichtes Aussehen. Tuschen Sie zuerst den oberen Wimpernrand, danach den unteren. Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, tragen Sie die Wimperntusche zuerst oben mit leichten Zickzack-Bewegungen und möglichst dicht am Wimpernrand auf.

Nach ausreichender Trocknung können Sie anschließend zusätzlich auch die unteren Wimpern tuschen.

 

Hygiene – Tipp

Beim Gebrauch der Mascara nicht "pumpen", sondern den Behälter aufschrauben, Stift rausziehen und benutzen. Durch den Pumpeffekt können Sauerstoff und Verunreinigungen in den Behälter gelangen und das Austrocknen des Produktes begünstigen sowie die Qualität mindern. Entfernen Sie die Wimperntusche mit einem sanften Augen-Make-up-Entferner.


11. Schritt: Lippenkonturstift

Sie können die Lippen mit einem Konturenstift (Lipliner), der farblich auf den Lippenstift abgestimmt ist, umranden. Damit betonen Sie die Lippenkonturen und können Unregelmäßigkeiten ausgleichen. Sie geben den Lippen dadurch einen klaren und symmetrischen Ausdruck. Gleichzeitig verhindern Sie, dass die Lippenstiftfarbe verläuft.

Deuten Sie in der Mitte des Mundes ein „Herzchen“ an. So haben Sie eine Führungslinie und können von außen nach innen die Lippenkontur nachmalen. Tragen Sie nun den Lippenstift auf.

 

Kosmetik – Tipp

Benutzen Sie zu Anfang immer einen Lipliner in einer "unauffälligen" Farbe, damit man eventuelle Übermalungen nicht so sehr auffallen.

 

12. Schritt: Lippenstift

Der Lippenstift gibt dem Gesicht einen besonderen Ausdruck und verleiht den Lippen Schutz und intensive Pflege. Wichtig ist, dass die Farbe des Lippenstifts mit der Farbnuance des Rouges harmoniert.

 

Kosmetik – Tipp

Mit einem Pinsel aufgetragen, wirkt der Lippenstift gleichmäßiger und hält länger. Lippenstift kann mit losem Puder fixiert werden – er wirkt dann matter und natürlicher. Im Sommer bewahrt man den Lippenstift am besten im Kühlschrank auf, damit er durch die Wärme nicht weich wird oder gar abbricht. Lippenstift und Nagellack sollten farblich abgestimmt sein.

 

Extra Hinweis

Je nach Therapie kann es zu Nagelveränderungen kommen. Halten Sie zum Thema Nagelpflege und der Verwendung von Nagellack gerne Rücksprache mit dem medizinischen Personal, das Sie betreut.