Close The Care Gap – Weltkrebstag 2022

DKMS LIFE Workshops, die Krebspatient:innen Mut machen

von Anja Lottritz am

Anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar 2022 startet eine dreijährige internationale Kampagne unter dem Motto Close The Care Gap – die Versorgungslücke schließen. Mit der Kampagne soll auf die ungerechte Verteilung von Versorgung und Hilfsangeboten innerhalb der Krebsfürsorge aufmerksam gemacht werden. Die DKMS LIFE unterstützt die Kampagne des Weltkrebstages, solidarisiert sich mit allen Krebspatient:innen und möchte mit der Erweiterung ihrer Patientenprogramme dazu beitragen, möglichst viele Betroffene zu unterstützen.

Besonders in Zeiten der Covid19-Pandemie kann es für Krebspatient:innen als Risikogruppe schwierig sein, Unterstützungshilfen während der Krebstherapie zu erhalten. Viele Angebote vor Ort in den Kliniken mussten abgesagt werden. Die look good feel better Kosmetikseminare der DKMS LIFE finden deshalb seit Mitte 2020 online statt, sodass Patientinnen direkt von Zuhause – aus einer sicheren Umgebung – teilnehmen können.

look good feel better trägt zur Selbstwirksamkeit bei

Expert:innen, wie Dipl.-Psych. Ulrike Ackermann bestätigen, dass die Angebote der DKMS LIFE ein wichtiges Hilfsangebot für Betroffene sind. Sie erklärt, dass die (Online-) Kosmetikseminare die Selbstwirksamkeit der Patientinnen unterstützen würden.

Dipl.-Psych. Ulrike Ackermann

„Schminken ist eine Möglichkeit selbst zu entscheiden, wem und wann ich etwas über mich mitteile. Wie erscheine ich Anderen? Ich fühle mich müde, blass und krank – möchte ich mich deshalb auch blass, krank und verletzlich zeigen? Oder entscheide ich mich, durch das Schminken, mein Äußeres zu verändern, zu kaschieren. Die Seminare geben den Frauen diese Entscheidung für mehr selbstbestimmte Lebensqualität zurück“, berichtet die Psychoonkologin der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde an der Technischen Universität München.

Neue DKMS LIFE Seminare für alle Interessierten

Viele Patientinnen würden außerdem während ihrer Erkrankung kreative Techniken für sich neu entdecken: „Der Weg in die Kunst oder das Hören oder Selbstmachen von Musik können das genauso gut sein wie Meditationen.“, erklärt Ulrike Ackermann. Um dieser Nachfrage nachzugehen und noch mehr Krebspatientinnen und –patienten zu unterstützen, startete DKMS LIFE im September 2021 mit fünf neuen Online-Seminarformen zu den Themen „Entspannung“, „Haare“, „Fotografie“ und „Singen“ sowie einem speziell auf männliche Krebspatienten abgestimmten Angebot in eine erste Pilotphase.

„Wir wissen von vielen Patient:innen, dass es in den Seminaren vor allem darum geht, unbeschwert mit anderen zusammen zu sein, die Krankheit eine Zeit lang zu vergessen und neuen Lebensmut zu gewinnen. Ziel ist, eine nachhaltige und positive Auswirkung auf den Alltag der Patient:innen“, so DKMS LIFE Geschäftsführerin Ruth Neri.

Ulrike Ackermann stimmt ihr zu: „Fotografie, Entspannung, Singen sind sehr kreative und sehr positiv besetzte Themen. Das ist genau das, was die Krebspatient:innen brauchen. Gedanklich weg von der Erkrankung!“ Nicht nur der Input durch die Seminare, sondern auch das Miteinander, das „im selben Boot“ sitzen, der Austausch unter Betroffenen täte zusätzlich gut, erzählt sie.

Close The Care Gap

Damit die Care Gap weiter und dauerhaft geschlossen werden kann, möchte die DKMS LIFE den Weltkrebstag dazu nutzen, noch mehr Patient:innen auf ihre Hilfsangebote aufmerksam zu machen. Doch auch nicht betroffene Personen können tatkräftig unterstützen, indem sie spenden, über die Patientenprogramme sprechen und/oder Krebspatient:innen helfen, sich für die Programme anzumelden oder bei technischen Problemen helfen. Wir alle können dazu beitragen, dass allen Menschen Hilfsprogramme zu Gute kommen – ganz nach dem Motto: Close The Care Gap. (Hinterlegung Video)

Mit der weltweiten Kampagne Close The Care Gap zum Weltkrebstag soll auf die ungerechte Verteilung von Versorgung und Hilfsangeboten innerhalb der Krebsfürsorge aufmerksam gemacht werden. Denn Faktoren wie Wohnort, Alter, Geschlecht, Sexualität, Wohlstand etc. beeinflussen die Versorgung von Krebspatient:innen weltweit. Die Pandemie hat die Lage für Krebspatient:innen zusätzlich verschlechtert.

Weitere Informationen unter www.worldcancerday.org