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Tag Archives | Brustkrebs

„Krebs betrifft uns alle“

Von Anja Lottritz am 11. Oktober 2018 in Allgemein
Paulina ist an Brustkrebs erkrankt

Paulina ist mit 30 Jahren an Brustkrebs erkrankt

Der Brustkrebsmonat Oktober steht ganz im Zeichen der Aufklärung und Vorsorge. Denn eine von acht Frauen erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Paulina traf die Diagnose mit 30 Jahren. Als @paulinapaulette berichtet die die Mutter eines kleinen Sohnes auf Instagram von ihren Erfahrungen mit der Chemotherapie, Bestrahlungen und der Abnahme ihrer Brüste – und das alles schonungslos offen und dennoch gepaart mit einer guten Prise Humor und unbändigem Lebensmut. Die Hamburgerin will aufklären, sensibilisieren und anderen Betroffenen Mut machen. Im Interview erzählt sie uns, von ihren Gedanken und Erlebnissen mit ihrer Erkrankung.

Wie hast Du von Deiner Brustkrebs-Erkrankung erfahren?

Im Oktober 2017 spürte ich einen Knoten in meiner Brust, den ich selbst für einen geschwollen Lymphknoten hielt und meine Vertretungsgynäkologin für eine Zyste. Im November 2017 stellte sich heraus, dass keine von uns Recht hatte. Ich hatte einen bösartigen Tumor in meiner Brust. Und obwohl ich bis dahin immer als kerngesund galt, war ich plötzlich eine Patientin mit Brustkrebs.

Was waren die ersten Gedanken nach der Diagnose?
Das Internet ist kein guter Arzt. Ich versuchte mich selbstständig zu informieren und las das halbe Internet leer. Die Zeit zwischen dem Befund und dem Beginn der Chemotherapie waren die dunkelsten Stunden meines Lebens. Ich hatte wahnsinnige Angst. Ich hatte Krebs. Ich wollte nicht sterben.

Wie hat sich Dein Leben verändert?
Mein Leben hat sich sehr verändert. Ich habe mich verändert – nicht nur äußerlich. Von einem Tag auf den nächsten wurde plötzlich alles anders. Ich konnte nicht mehr arbeiten und mein Alltag war völlig fremdbestimmt. Ich bin immer noch sehr oft beim Arzt, verbringe Zeit in Wartezimmern, tausche mich auf Instagram aus, berichte über mein neues Leben.
Es ist weder besser noch schlechter als vorher – mein Alltag ist momentan einfach anders.
Ich habe viel über mich gelernt:
• Dass man Pläne nicht über Bord wirft, sondern anpasst.
• Dass der Körper wahnsinnig viel aushalten kann
• Dass ich selbst stärker bin, als ich es jemals gedacht habe
Ich habe gelernt, dass ich niemals gegen den Krebs gekämpft habe. Ich habe für etwas gekämpft – für mich und meine Familie und ein „Leben nach dem Krebs“.
Und soll ich euch mal etwas sagen? Ich hätte zwar keinen Krebs in meinem Leben gebraucht. Er hat mir viel genommen und es ist eine Lebenskrise. Aber ich mag das, was er hoffentlich hinterlässt: Mich.

Wie gehen Deine Familie und Freunde mit Deiner Krebserkrankung um?
Krebs ist schlimm. Nicht nur in mir geht etwas vor. Auch meine Angehörigen lässt es sicher nicht kalt. Man hört es oft, dass sich von Krebskranken abgewendet wird. Und obwohl ich es nicht gedacht hätte, ist es mir auch passiert.
Ist es Angst, etwas Falsches zu sagen? Vielleicht ist man ein Exempel dafür, dass es jeden treffen kann? Ich bedaure, dass ich unangenehme Gefühle in Menschen auslöse, aber ich kann es nicht ändern. Ich habe mir meine Situation nicht ausgesucht. Nur den Weg, wie ich damit umgehe.
Der Kern von Freunden und Familie ist aber geblieben. Ich gehe nicht alleine. Es sind sogar auf Instagram einige hundert Menschen dazugekommen, die mich begleiten.
Krebs betrifft uns alle. Die Kranken und die Angehörigen. Krank ist nur einer- Hoffnung auf Gesundheit haben wir alle zusammen.

Wie bist du mit den äußerlichen Veränderungen der Krebstherapie umgegangen?

Paulina ist mit 30 Jahren an Brustkrebs erkrankt

Paulina trägt jetzt oft Haarbänder oder Tücher

Natürlich war es nicht einfach. Die Sache mit den Haaren – jede von uns wird sich ewig an den Tag erinnern, als der Kopf geschoren werden musste. Rückblickend war es nicht so schlimm wie gedacht. Aber alles zusammen führt oft dazu, dass man sich selbst im Spiegel nicht mehr erkennt. „Welche fremde, kranke Frau schaut mich da im Spiegel an?“
Mir hat es geholfen, die kranke Frau ein bisschen zurechtzumachen. Augenbrauen aufzumalen, zu schminken, einen Lippenstift aufzutragen. Sie war immer noch ziemlich krank. Aber wenn ich in den Spiegel gelächelt habe, da lächelte sie auch – das macht viel aus.
Als meine Brüste abgenommen werden mussten, habe ich mich lange damit beschäftigt, ob ich noch weiblich wirken würde. Mit den Stoppelhaaren auf dem Kopf und dem brustlosen Rumpf. Als ich dann schließlich operiert wurde, spürte ich, dass ich immer noch die dralle Frau bin, die ich immer war. Ich versuchte es positiv zu sehen. Mein Körpergefühl ohne schwere Brust ist fantastisch. Im Alltag spielt das eine eher untergeordnete Rolle. Ich darf nur nicht nackt von dem Spiegel stehen – denn das erinnert mich immer wieder daran, warum ich so aussehe.

Wie hast du von dem „look good feel better“ Kosmetikseminaren von DKMS LIFE erfahren?
Ich habe davon im Krankenhaus erfahren und habe dann Erfahrungsberichte gelesen. Ein kostenloses Kosmetikseminar, Austausch unter Gleichgesinnten, Schminkbetreuung durch einen Profi – ich wusste: das würde mir gefallen.

Hat Dir das Kosmetikseminar gefallen? Würdest Du es weiter empfehlen?
Auf jeden Fall! Es hat Spaß gemacht, die Gruppe war toll und wir haben viel gelacht. Die Produkte duften wir am Ende sogar behalten. Für mich war das ein schöner Vormittag.

Hast du dir auch eine Perücke besorgt? Wie gehst du mit dem Haarausfall um?
Ich war bei einer kleinen Perückenmacherin und habe mir zwei Perücken ausgesucht, die ich nochmal anprobieren wollte, wenn meine Haare gefallen waren.
Einige Tage später las ich einen Brief von einem kleinen Mädchen, das den Krebs zwar besiegt hatte, aber sich nun wegen ihrer Glatze nicht wieder in die Schule traute.
Zusammen mit der Perückenmacherin spendeten wir diesem Mädchen ihre Perücke aus meinen langen Haaren.
Je länger ich ohne Haare unterwegs war (ich habe Mützen aufgehabt), desto mehr wurde mir klar, dass ich keine Perücke tragen würde. Mein Leben spielte sich über den Winter viel zu Hause ab, ich arbeitete nicht und die, die mich kennen, wussten ja, dass ich keine Haare mehr habe.
Ich habe meine eigene Perücke deshalb noch vor der endgültigen Anprobe abbestellt und es auch nicht bereut.
Die Haare kamen relativ schnell wieder, sodass ich die Zeit mit Mützen gut überbrücken konnte. Inzwischen habe ich wieder Haare. Nicht viele, aber sie gehen als Buzz-Cut durch. Jetzt trage ich immer öfter Haarbänder oder Tücher.

Wer oder was macht dich stark im Leben / hilft dir im Kampf gegen den Krebs?
Ich habe einen kleinen Sohn und einen Mann, den ich nach 10 Jahren Beziehung nach meiner ersten Chemo in unseren schweren Zeiten geheiratet habe.
Meine Familie ist mein größter Kummer (wünscht man seinen Lieben doch selbst eine Mama und Ehefrau, die gesund ist) und gleichzeitig sind sie meine größte Motivation und meine größte Stütze. Wir wären jetzt bereit, für die guten Zeiten.

Paulina berichtet auf Instagram von ihren Erfahrungen mit Brustkrebs

Paulina berichtet auf Instagram von ihren Erfahrungen mit der Brustkrebs

Wie wünschst du dir, dass die Öffentlichkeit mit Krebskranken umgeht?
Ich befürworte Inklusion. Dabei geht es darum, dass ich keinen speziellen Umgang für uns Krebskranken einfordere, sondern für alle Menschen. Jeder Mensch soll das Gefühl haben, eine Bereicherung für die Gemeinschaft zu sein und soll einen Platz für sich finden, der anerkannt und respektiert wird. Nur mit dem Gedanken der Inklusion kann eine Gesellschaft funktionieren, in der ich gerne leben möchte.

Was möchtest du anderen Brustkrebspatientinnen und Frauen im Allgemeinen mit auf dem Weg gehen?
Liebe Frauen,
dass ich mit 30 Jahren an Brustkrebs erkranke, hätte ich nicht in Betracht gezogen. Es hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen und was blieb war ein langer Fall in die Tiefe.
Brustkrebs geht uns alle an. 1 von 8 Frauen erkrankt im Laufe ihres Lebens daran.
Rechnet euch das mal auf eine Schulklasse aus.
Tastet euch regelmäßig ab, geht zum Arzt und bleibt hartnäckig.
Meistens sind Veränderungen in der Brust gutartig. Aber manchmal sind sie es nicht.
Wenn ihr die Diagnose Brustkrebs bekommen habt – lasst euch sagen:
Ich hätte am Anfang niemals gedacht, dass ich jemals wieder aufrichtig lachen könnte.
Aber ich kann lachen. Jeden Tag und aus vollem Herzen. Es kommt alles wieder, wenn der Sturm vorbei ist.

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